Griechenland - Peloponnes, Burg Karytaina

 

-          Während des Parlaments von Andravida 1209, auf dem die Aufteilung des Fürstentumes von Morea in 12 Herrschaften beschlossen wurde, entstand auch die Herrschaft Skorta. Ihre Hauptsitz wurde Karytaina. Insgesamt bestand Skortia aus 22 Ritterlehen. Eigentümer der Herrschaft wurde die Familie de Bruyére.

-          Erst nach der Eroberung Monemvasias durch Guillaume de Villehardouin 1249 gingen Hughes de Bruyére und sein Sohn Gueffroy daran, ab 1254 die heute noch in Ruinen vorhandene Burg zu erbauen.

-          In einer kriegerischen Auseinandersetzung seines Lehnsherren Villehardouin 1255 gegen die Herren von Euböa wechselte Gueffroy de Bruyére die Seite und machte sich einer schweren Verletzung des Lehnsrechtes schuldig. Nur durch seine Unterwerfung mit einem Strick um den Hals konnte er auf dem Parlament von Nikli Vergebung erlangen.

-          Bei der Schlacht von Kastoria 1259 geriet Gueffroy zusammen mit dem Fürsten Villehardouin in Gefangenschaft des byzantinischen Kaisers Michael VIII. Trotz seiner Gefangenschaft stand er hoch in der Gunst des Kaisers und vollzog 1262 die Übergabe der drei vom Kaiser für die Freilassung Villehardouins geforderten Burgen Mistra, Monemvasia und Maina.

-          Nach diesen Ereignissen begann die byzantinische Rückeroberung des Peloponnes. Die Burg Karytaina wurde vom griechischen Heer allerdings umgangen, während die umliegenden Städte geplündert wurden. Erst die mit Hilfe aus dem griechischen Heer desertierter türkischer Söldner gelang es 1264 Villehardouin in der Schlacht bei Makriplagi den Feldzug zu stoppen. Gueffroy starb während dieser Kampfhandlungen. Seine Witwe heiratete später Hughes de Brienne.

-          1685 bis 1693 hatten die Venezianer Ausbauarbeiten in der Festung durchgeführt.

-          1715 gelangte die Anlage erneut in türkische Hand.

-          1828 entriss sie der französische General Maison mit seiner Armee den Streitkräften Ibrahim Paschas.

-          1944 nutzte die deutsche Wehrmacht die nördliche Bastion der Ost-Artillerie-Verteidigungslinie als Munitionslager. Bei ihrem Abzug sprengten sie die Bastion in die Luft.