Die Burg in Walternienburg bei Zerbst in Sachsen-Anhalt

-         973 wurde Walthernienburg erstmalig urkundlich als „nigenburg“ erwähnt im Zusammenhang mit der Schenkung des Handels- und Honigzehnts an das Erzstift Magdeburg.[1]

-         974 gab der Erzbischof den Kreis („pagus“) „nigenburg“ an das Stift in Quedlinburg. Die Äbtissin verlehnt ihn an die Herren von Arnstein.

-         Es ist noch nicht geklärt, ob es sich bei der Burg um eine frühdeutsche Befestigung, ähnlich wie in Loburg handelt oder eine ältere slawische Burg.

-         Nachdem die Burg ihre strategische Bedeutung als Grenzburg verloren hatte, diente sie als Verwaltungssitz. Als Vögte des Quedlinburger Stifts dienten die Grafen von Arnstein-Barby.

-         Im 14. Jh. wurde der Bergfried errichtet.

-         1359 taucht erstmalig der Namenszusatz „Walter-“ auf, der möglicherweise auf den Grafen Walter II. von Arnstein-Barby zurückgeht.

-         Nach dem Aussterben der Grafen Barby wurde das Amt Walternienburg 1659 durch das Fürstentum Anhalt-Zerbst verwaltet.

-         In die zweite Hälfte des 18. Jh. fallen große Umbaumaßnahmen in der Burg, die das Bild der Burg bis ins 20. Jh. prägten.

-         Ab 1815 war Walternienburg in preußischen Besitz.

-         Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Burg nur noch zu Wohnzwecken genutzt und verfiel zunehmend. Als nach 1973 keine Nutzung mehr gegeben war, erfolgte ab 1988 der Abriss der Burggebäude.


[1] Noch nicht endgültig geklärt. Eventuell handelt es sich auch um den Ort Nienburg/Saale.