Burg Mirabel, Israel
Die Kreuzfahrer erkannten den strategischen Wert des Berges am Pass von Afek. 1134 wurde die Herrschaft Mirabel von König Fulko an Balian von Ibelin vergeben. Er erbaute in den folgenden Jahren die Höhenburg.
Insbesondere am Westturm kann man die Kreuzfahrerbauweise leicht erkennen. Die Mauern sind 2 Meter dick. Über dem Eingang befindet sich eine griechische Inschrift. Der Stein ist ein wiederverwendetes Stück aus dem 4.-5. Jh. Die Inschrift lautet “Martyrium des heiligen Kerykos”. Kerykos war ein Märtyrer aus der Zeit des römischen Kaisers Diokletian (236-316).
Die Geschichte der Burg ist verbunden mit dem Namen Manasses von Hierges. Er war verwandt mit der königlichen Familie. 1140 wurde er von seiner Cousine, Königin Melisande zum Konstabler, dem Oberbefehlshaber der Armee, ernannt. Nach König Fulkos Tod war er der wichtigste Beamte im Königreich.
1150 heiratete er in die Familie Ibelin ein und war danach Herr von Mirabel und Ramla. Manasses blieb in den folgenden Jahren in den Auseinandersetzungen zwischen Königin Melisande und ihrem Sohn Balduin III: ein treuer Anhänger der Königinwitwe. 1152 beanspruchte Balduin die Herrschaft über das gesamte Königreich. Melisande konnte dem zunächst durch die Teilung des Landes entgegenwirken. Balduin zog aber viele Barone auf seine Seite und konnte bald die Herrschaft über das ganze Land ausdehnen. Manassas wurde in seiner Burg Mirabel überrascht und gefangen genommen. Gegen das Versprechen, den Osten zu verlassen gelangte er in die Freiheit zurück. Die Herrschaften Ramla und Mirabel übernahm Hugo von Ibelin.
In ottomanischer Zeit wurde die Burg überbaut. Man kann die Strukturen der Kreuzfahrerzeit aber in dem zentralen Turm und der Ringmauer wiedererkennen