Burg Judin, Israel
Qalat Jiddin (arab.), Judyn (frk.), Mezudat Gadin (hebr.)
Die älteste schriftliche Erwähnung der Burg stammt von einer Beschreibung durch den Dominikaner Berghard vom Zionsberg aus dem Jahre1283: „Fünf Meilen von Akkon liegt in den Bergen von Saron eine Burg die Judin genannt wird. Sie gehört dem Deutschen Orden ist jetzt aber zerstört.“. Bereits zu byzantinischer Zeit war der Berg befestigt. Auf dem Burgareal lassen sichSpolien und Mosaikreste finden. Fränkische Bauten sind auf dem höheren Teil des Hügels erhalten. Zwei Türme prägten das Bild der mittelalterlichen Burg. Der am höchsten Punkt des Burgberges gelegene Turm ist der ältere der beiden. In ihm findet sich byzantinisches Mauerwerk mit einem in einem Kreis eingefassten Kreuz. Hier kann man auch „falsches" Quadermauerwerk sehen, das sich in ähnlicher Form in Italien des 12./13. Jh. beobachten lässt. Das deutlich zu unterscheidende kleinteilige Mauerwerk entstammt den jüngeren Bauphasen. Die obere Burg wurde durch eine Ringmauer eingefasst, die noch an der nordwestlichen und südwestlichen Seite zu sehen sind. Die Mauern sind heute noch bis zu 12 Meter hoch.
Es lässt sich erschließen, dass die Herrschaft Judin zu den Gebieten gehörte, die Beatrix von Courtenay-Edessa (aus dem Hause Henneberg) 1220 an den Deutschen Orden verkaufte. Die Erbauung der Burg zwischen 1220 und 1268/71 wird dem Orden zugeschrieben. Das Gebiet in dem sich die Burg befindet gehörte zu dem Ländereien, die sich wahrscheinlich schon 1268 in muslimischer Hand befanden. 1272 wurde es per Vertrag von König Hugh von Zypern an Sultan Baibars abgetreten. Zerstört wurde es wahrscheinlich durch Baibars Truppen.
1738 war die Burg im Besitz Scheichs Husayn Ibn Khaliq. 1748 riss ein anderer Scheich Dhahir al-Umar die ganze Region an sich und verdrängte den osmanischen Gouverneur. er befestigte Jiddin erneut mit zwei Mauerringen. Im Inneren entstanden palastartige Wohngebäude für den Eigentümer. 1776 führte der Pascha Ahmad al-Jazzar einen Feldzug, um Palästina wieder unter osmanische Kontrolle zu bringen. Dabei wurde die Festung zerstört.[1] Die Befestigungen des mittleren Walls entstammen der Phase des 18. Jahrhunderts. Sie sind durch die halbrunden Türme zu erkennen.
Während des Krieges 1947/48 wurde die Ruine erneut mit Gräben befestigt.
[1] {Pringle 1994 #20}